Denkmal der Grauen Busse

Das Denkmal der Grauen Busse wurde 2006 im Zentrum für Psychiatrie Weißenau in Ravensburg errichtet, um an die Opfer der nationalsozialistischen „Aktion T4“ zu erinnern, bei der systematisch psychisch kranke und behinderte Menschen ermordet wurden. Der Entwurf stammt von den Künstlern Horst Hoheisel und Andreas Knitz, welche 2005 einen Wettbewerb gewannen. Das Denkmal besteht aus zwei ortsfesten Betontachsen in Form eines dreigeteilten Autobusses, wobei der mittlere Teil fehlt. Dieses offene Design regt die Betrachter an, ihre Gedanken über das Verschwinden der Opfer zu reflektieren. Die Grauen Busse, nach dem Vorbild von Fahrzeugen der „Gemeinnützigen Krankentransportgesellschaft“, wurden zwischen 1940 und 1941 auch aus Weißenau benutzt, um hunderte Patienten in Vernichtungsanstalten zu transportieren. Mit dem eingravierten Zitat „Wohin bringt Ihr uns?“ wird an die letzte Frage der Opfer erinnert. Das Denkmal hat die Funktion, nicht nur der Vergangenheit zu gedenken, sondern auch heute zur Auseinandersetzung anzuregen. Es ist ein entscheidendes Mahnmal gegen das Vergessen und eine Einladung zur kritischen Reflexion über die euthanasiepolitischen Verbrechen des Nationalsozialismus. Für weitere Informationen empfiehlt es sich, die Quellen zu konsultieren.
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