In den Zelten

In den Zelten
Der historische Straßenname „In den Zelten“ im Berliner Tiergarten hat seine Wurzeln im 18. Jahrhundert. Der Name bezieht sich auf Leinenzelte, die damals errichtet wurden, um Erfrischungen anzubieten. Die erste Genehmigung dafür wurde 1745 von König Friedrich II. an die hugenottischen Flüchtlinge Esaias Dortu und Martin Thomassin erteilt. Der Ort stellte damit einen der ersten Punkte dar, an denen gastronomische Dienstleistungen im Tiergarten bereitgestellt wurden. Dies markierte den Beginn einer neuen kulturellen Nutzung des Parks. Im Laufe der Zeit errichteten immer mehr Wirte in diesem Bereich erfrischende Lokale. Erst 1786 erhielten sie die Erlaubnis, feste Gebäude zu errichten, die ganzjährig betrieben werden durften. Die Straße „In den Zelten“ wurde offiziell am 1. Dezember 1832 benannt und verlief zunächst zur Herwarthstraße. Aufgrund von städtebaulichen Maßnahmen wurde sie jedoch am 6. April 2002 entwidmet. Die Bezeichnung „In den Zelten“ verdeutlicht nicht nur die Gastronomietradition im Berliner Tiergarten, sondern spiegelt auch die kulturellen Einflüsse der hugenottischen Migration auf die Stadt wider.
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