Kösliner Straße
Foto: Fridolin freudenfett (Peter Kuley)
(CC BY-SA 3.0)
Die Kösliner Straße ist eine Nebenstraße im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen und galt während der Weimarer Republik als Zentrum des „Roten Weddings“. Hier lebten viele Kommunisten, die 1929 während des Berliner Blutmai in heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei verwickelt waren. Diese Ereignisse hinterließen prägende Spuren in der Geschichte dieser Straße und des Stadtteils insgesamt.
Die Kösliner Straße wurde am 15. Juli 1875 nach der damals preußischen Stadt Köslin benannt. In der Zeit der Industrialisierung entstanden hier typische Berliner Mietskasernen, in denen vorwiegend Arbeiterfamilien wohnten. In der Weimarer Republik lebten in der Straße circa 2.500 Menschen.
Der Blutmai 1929 stellte einen Wendepunkt dar, als die Polizei unter den Vorwurf des Aufstands brutal gegen die kommunistischen Bewohner vorging. In den folgenden Auseinandersetzungen kam es zu mehreren Todesfällen. Zudem war die Kösliner Straße Schauplatz des Berliner Mietstreiks 1932/1933, der als Reaktion auf steigende Mieten und unzureichende Wohnverhältnisse organisiert wurde.
Im Nachkriegs-Berlin wurden viele der alten Mietskasernen abgerissen, um für neue Wohnquartiere Platz zu schaffen. Heute ist die Kösliner Straße ein historischer Ort, der die politischen und sozialen Spannungen der damaligen Zeit widerspiegelt. Sie steht somit exemplarisch für die Geschichte des sozialpolitischen Wandels in Berlin.
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