Manga-Bell-Platz

Manga-Bell-Platz
Foto: Fridolin freudenfett (Peter Kuley) (CC BY-SA 3.0)
Der Manga-Bell-Platz befindet sich im Afrikanischen Viertel des Berliner Ortsteils Wedding und ist Teil der denkmalgeschützten Friedrich-Ebert-Siedlung. Ursprünglich als Nachtigalplatz bekannt, wurde er am 25. November 2022 nach dem kamerunischen Königspaar Emily und Rudolf Manga Bell benannt. Diese Namensänderung erfolgte als Reaktion auf die umstrittenen Verbindungen des vorherigen Namensgebers Gustav Nachtigal zum deutschen Kolonialismus. Die Geschichte des Platzes reicht bis ins Jahr 1900 zurück, als er erstmals auf einem Übersichtsplan von Berlin verzeichnet wurde. Die offizielle Benennung als Nachtigalplatz fand 1910 statt. Im Jahr 1938 erhielt der Platz seine heutige Gestaltung, die durch großzügige Rasenflächen und lockere Birkengruppen geprägt ist. Diese stehen im Kontrast zur strengen Randbebauung, die gemäß den architektonischen Vorstellungen des Nationalsozialismus ausgeführt wurde. Der Manga-Bell-Platz symbolisiert den postkolonialen Diskurs in Deutschland und steht für den aktiven Widerstand gegen koloniale Unterdrückung. Mit seiner Umbenennung ist er zu einem zentralen Punkt der lokalen Gemeinschaft geworden und regt zur Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte an.
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