Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt

Das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt befindet sich in der Rosenthaler Straße 39 in Berlin-Mitte und ist Teil der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Es ist auf dem Gelände der ehemaligen Blindenwerkstatt des jüdischen Unternehmers Otto Weidt eingerichtet, der während des Holocausts seine blinden und gehörlosen Mitarbeiter vor der Verhaftung bewahrte. Otto Weidt gründete 1939 die erste Blindenwerkstatt und zog 1940 in die Rosenthaler Straße um. Dort wurden von meist blinden und seh- oder hörbehinderten Juden Besen und Bürsten hergestellt. Der Betrieb war für die Wehrmacht wichtig, was dazu führte, dass im Jahr 1941 etwa 35 Menschen beschäftigt waren. Im Februar 1943 wurden viele Mitarbeiter im Rahmen der „Fabrikaktion“ verhaftet und in Vernichtungslager deportiert. Das Museum dokumentiert die Geschichte dieser Verfolgung und beleuchtet sowohl individuelle Widerstandshandlungen als auch die systematische Verfolgung von Juden während des Nationalsozialismus. Zudem bietet es Führungen und Workshops in mehreren Sprachen an und ist barrierefrei gestaltet. Das Museum ist nicht nur ein Ort der Erinnerung an die Opfer, sondern auch eine Plattform zur Würdigung von Zivilcourage. Es lädt die Besucher ein, sich mit der Geschichte und den Lehren aus dieser dunklen Zeit auseinanderzusetzen.
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