Pistoriusstraße (Berlin)

Pistoriusstraße (Berlin)
Foto: Kvikk (CC BY-SA 3.0)
Die Pistoriusstraße ist eine historische Straße im Berliner Ortsteil Weißensee, die seit mindestens 1874 nach Johann Heinrich Leberecht Pistorius benannt ist. Pistorius erwarb 1821 das Rittergut Weißensee und war ein Landwirt sowie Erfinder eines Brennapparats zur Gewinnung von Branntwein aus Kartoffeln. Diese Erfindung trug maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung Berlins als Zentrum des preußischen Schnapshandels bei. Die Straße liegt im Gründerviertel, einem Bereich, der die urbanen Entwicklungen Berlins im 19. Jahrhundert prägt. Sie ist Teil einer städtebaulichen Planung, die auf die Verbindung zwischen dem historischen Dorf Weißensee und dem Vorort Neu-Weißensee abzielt. Die Architektur entlang der Pistoriusstraße spiegelt die damalige Zeit wider, mit einem Mix aus märkischer Backsteinarchitektur und modernen Wohnanlagen. Wichtige Punkte entlang der Straße sind die Ruine der Bethanienkirche sowie das Freizeithaus Weißensee. Die Pistoriusstraße ist eine bedeutende Verkehrsachse und wurde in den Jahren 2008 bis 2010 grundsaniert. Heute stellt sie ein Zeugnis der industriellen und landwirtschaftlichen Geschichte Berlins dar und prägt das historische Stadtbild des Stadtteils Weißensee.
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